03.05.2024, Medienmitteilung

Berufsbildung: wichtigster Präventionsfaktor gegen Armut

Rund 110 Berufsbildnerinnen und Berufsbildner aus 80 Lehrbetrieben trafen sich am 3. Mai zum gemeinsamen Znüni im landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Schluechthof in Cham. Eingeladen hatte das Amt für Berufsbildung.

Silvia Thalmann-Gut, Frau Landammann

Silvia Thalmann-Gut, Frau Landammann

Die Volkswirtschaftsdirektion und das Amt für Berufsbildung bedanken sich alljährlich im Frühling auf besondere Art bei den Zuger Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern für ihr Engagement: Sie servieren einen reichhaltigen Znüni im Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum (LBBZ) Schluechthof in Cham und bieten damit eine Plattform für persönliches Kennenlernen und den direkten Austausch. Dieses Jahr nutzten rund 110 Berufsbildnerinnen und Berufsbildner diese Gelegenheit. In 80 Zuger Lehrbetrieben bilden sie Lernende in 42 verschiedenen Lehrberufen aus.

Entscheidende Übergänge im Lebenslauf

Frau Landammann und Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut bedankte sich bei allen Anwesenden für ihren täglichen Einsatz und wies auf die zentrale Bedeutung der Berufsbildung im Leben junger Erwachsener hin: «Oft wird das Interesse der Jugendlichen für Bildung während der Berufslehre geweckt. Hier spielen Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern eine zentrale Rolle.» Dieses Interesse präge den weiteren Lebensweg der jungen Menschen entscheidend: «Es besteht ein Zusammenhang zwischen Bildung, Erwerbstätigkeit und Armut. Deshalb ist ein stabiler Bildungsweg eminent wichtig.» Silvia Thalmann-Gut betonte zudem die Bedeutung von Übergängen im Lebenslauf: «Die Nahtstellen am Übergang zur Oberstufe sowie zwischen der Schule und der Berufswelt sind entscheidend für den beruflichen Weg.» Zwar gelte immer das Prinzip «Kein Abschluss ohne Anschluss», dennoch würden frühe Entscheide im Lebenslauf ein wichtiges Fundament legen. Ein erfolgreicher Einstieg ins Berufsleben sei der wichtigste Präventionsfaktor für Armut im späteren Leben.

Kreative Lehrbetriebe gegen Lehrstellenüberschuss

Auch Dusan Milakovic, Leiter des kantonalen Amts für Berufsbildung, bedankte sich bei den Anwesenden: «Mit Ihrer täglichen Arbeit für unsere Lernenden prägen Sie unsere Zukunft. Unser Land braucht Macherinnen und Macher, die anpacken können!» Eine besondere Herausforderung sieht Dusan Milakovic in der Rekrutierung und Begeisterung der Generation Z für die Berufsbildung: «Lehrbetriebe müssen sich etwas einfallen lassen, um das Interesse der Generation Z – und bald schon der Generation Alpha – zu wecken und zu halten.» Gleichzeitig beschäftige der Lehrstellenüberschuss weiterhin viele Betriebe, insbesondere in gewerblichen Berufen.

Dusan Milakovic, Leiter Amt für Berufsbildung

Dusan Milakovic, Leiter Amt für Berufsbildung

Kantonaler Support

Der Kanton unterstützt und entlastet nach Möglichkeit die Betriebe, indem er zum Beispiel die digitalen Prozesse vorantreibt. Ein neues Angebot sind die Bildungsgutscheine, die allen Zugerinnen und Zugern Kurse in Grundkompetenzen ermöglichen: Kurse (einfach-besser.ch). Als wichtige Plattform zur Stärkung der Berufsbildung nennt Dusan Milakovic die Woche der Berufsbildung, die vom 13. bis 17. Mai zum Schwerpunkthema «20 Jahre Berufsbildungsgesetz» stattfindet. In Zug machen Tele 1, Radio Sunshine und Radio Central mit.